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Steig aus dem Boot und geh aufs Wasser


Foto von Chepko Danil
Foto von Chepko Danil

Wir leben in einer Welt, in der es viele Herausforderungen, Schwierigkeiten, Bedrängnisse, Probleme, sogenannte Stürme, zu bewältigen gibt. Wir werden mit Situationen konfrontiert, die uns herausfordern, überfordern, an unsere Grenzen bringen, einschüchtern, bedrohen und mitunter ängstigen. Wie gehen wir damit um? Wie verhalten wir uns in solchen Zeiten? Lassen wir zu, dass der Feind uns bedrängt? Setzen wir uns zur Wehr oder sehen wir tatenlos zu, wie alles den Bach runtergeht? Was tun wir am besten? Zu wem gehen wir in unserer Not?

 

Wir gehen zu Jesus, denn von Ihm allein kommt unsere Hilfe. Und von Ihm können wir uns abschauen, wie Er sich in stürmischen Zeiten verhalten hat. 

 

Jesus lebte genau wie wir in einer finsteren Welt voller Herausforderungen, Bedrängnissen, Problemen und Nöten. Er war ein Mensch genau wie wir und durchlebte viele stürmische Zeiten. Er hatte Gott als Vater und Er war erfüllt mit dem Heiligen Geist genau wie wir und deshalb konnte Er alle Stürme überwältigen.   

 

Wir haben dieselben Voraussetzungen wie Jesus, unser Herr, und dennoch scheitern wir immer wieder an den Herausforderungen und gehen in Stürmen baden. Woran liegt das? Uns fehlt im Gegensatz zu Jesus oftmals dieses blinde Vertrauen und der bedingungslose Glaube an Gott und Seine Liebe und Güte für uns!

 

Gott möchte, dass wir uns Ihm völlig hingeben, so wie Sein Sohn Jesus es getan hat! Er möchte, dass wir Ihm hundertprozentig vertrauen, und uns nicht ständig von den Umständen in dieser Welt herunterziehen lassen! Er möchte, dass wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass wir Seine geliebten, auserwählten Kinder sind! Und als diese sind wir nicht mehr von dieser Welt, sondern leben nur noch in dieser Welt! Und das nicht als Überwundene, sondern als Überwinder! Gott will, dass wir immer Oberwasser haben und als geborene Sieger im Triumphzug oberhalb der Umstände gehen!

 

Wie bekommen wir das hin? Indem wir von Jesus und Seinem Wort lernen. Folgende Geschichte soll uns ermutigen und uns helfen, im Vertrauen und Glauben an Gott zu wachsen. 


Foto von R. Gino Santa Maria
Foto von R. Gino Santa Maria

Jesus geht mitten im Sturm auf dem Wasser

 

Nach einem ereignisreichen Tag forderte Jesus Seine Jünger auf, mit dem Boot ans andere Ufer zu fahren. Gehorsam wie sie waren, taten sie es und fuhren los. Als es nach Mitternacht war und sie sich mitten auf dem See befanden, kam plötzlich ein starker Sturm auf und sie gerieten in Seenot. Heftige Winde und hohe Wellen standen ihnen entgegen, sodass sie Mühe hatten, das Boot vom Kentern zu bewahren. Und dann geschah folgendes:

 

 

Aber um die vierte Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See. Und als die Jünger ihn auf dem See gehen sahen, erschraken sie und sprachen: "Es ist ein Gespenst!", und schrien vor Furcht. Jesus aber redete sogleich mit ihnen und sprach: "Seid getrost, Ich bin's: fürchtet euch nicht!"

Petrus aber antwortete Ihm und sprach: "Herr, wenn Du es bist, so befiehl mir, zu Dir auf das Wasser zu kommen!"

Da sprach Er: "Komm!" Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: "Herr, rette mich!" Jesus aber streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" Und als sie in das Schiff stiegen, legte sich der Wind. Da kamen die in dem Schiff waren, warfen sich anbetend vor Ihm nieder und sprachen: "Wahrhaftig, Du bist Gottes Sohn!"  (Matthäus 14.25-33) 


Gott lässt Stürme in unserem Leben zu

 

Jesus schickte Seine Jünger hinaus auf den See und Er wusste, dass sie in einen Sturm geraten würden. Er ließ diese bedrohliche Lage zu. Er tat es aber nicht, um sie absichtlich in Gefahr zu bringen, sondern, wenn wir die Geschichte genau lesen, erkennen wir, dass sie absolut unversehrt blieben. Nein, der Herr ließ es zu, um sie in ihrem Glauben herauszufordern und darin zu stärken. 

 

Und genau das tut Gott auch mit uns. Er fordert uns heraus. Ich glaube, einige von uns kennen solche Situationen nur zu gut. Gott hat uns einen Auftrag gegeben, uns gesagt, etwas bestimmtes zu tun oder an einen bestimmten Ort zu gehen. Wir haben das aus Gehorsam getan und denken, weil es Gottes Wille und Plan war, wird jetzt etwas Großartiges passieren. Aber stattdessen stoßen wir auf Widerstand. Es kommt Gegenwind. Es fängt an zu toben und zu stürmen. Es wird alles einfach nur schlimm, was wir überhaupt nicht verstehen können. "Herr, ich habe doch getan was Du wolltest! Warum bin ich jetzt mitten im Sturm?" 

 

Gott lässt Stürme in unserem Leben zu, aber nicht, um uns zu schaden. Ganz im Gegenteil. Er möchte, dass wir lernen Ihm zu vertrauen. Er möchte unseren Glauben stärken. 


Gott lässt uns im Sturm nicht alleine

 

Wenn wir uns in einem Sturm, in einer gefährlichen, bedrohlichen Lage befinden, haben wir oft erst einmal das Gefühl alleine und verlassen zu sein. Wir fragen uns: "Herr, wo bist du nur?"  Und genau das haben sich vermutlich auch die Jünger gefragt, als sie im Boot gegen die Wellen und den Wind ankämpften. "Gerade jetzt, wo wir Jesus am meisten bräuchten, scheint Er so weit entfernt zu sein." Doch das war Er nicht. Er war bereits ganz in der Nähe. Er ließ sie im Sturm, in der Gefahr nicht alleine. Er war bereits auf dem Weg zu ihnen. 

 

Und auch uns lässt der Herr im Sturm nicht alleine, sondern Er ist uns ganz nah. Auch wenn wir Seine Gegenwart nicht immer spüren, ist sie dennoch da! Denn Gott lebt durch den Heiligen Geist in uns und Er hat uns in Seinem Wort versprochen, uns niemals zu verlassen, noch zu versäumen!

  

Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen (dem Feind) grauen, denn der HERR, dein Gott, geht selbst mit dir; ER wird dich nicht aufgeben, noch dich verlassen!  (5.Mose 31.6)

  

Als Kinder Gottes brauchen wir uns vor nichts und niemand zu fürchten, denn Gott ist immer mit uns. Er ist der Herr unseres Lebens und Er ist auch der Herr über unsere Umstände. 


Gott ruft uns im Sturm aufs Wasser

 

Wenn wir uns inmitten einer Bedrängnis, inmitten eines Sturms befinden, ruft der Herr uns aufs Wasser. Er sagt: "Komm! Trau dich und vertraue mir!" Er ruft uns genau dorthin, wo Er ist, in den Bereich des Geistes, in das Zentrum des Glaubens. Jesus selbst ging mitten im Sturm auf dem Wasser. Er ließ sich von dem herausfordernden Umstand nicht einschüchtern. Die gefährlichen Wellen und der bedrohliche Wind konnten Ihn nicht beeindrucken. Er hatte keine Angst davor unterzugehen. Er war dem Sturm haushoch überlegen und hatte zu jeder Zeit alles unter Kontrolle. Warum? Weil Er tiefstes Vertrauen zu Seinem Vater hatte und bedingungslos glaubte, dass Ihm absolut nichts Schaden zufügen konnte. Jesus war erfüllt mit dem Geist Gottes. Er bewegte sich immer im Bereich des Glaubens. Er schaute immer nur auf das, was droben ist, und nicht auf das, was unten auf der Erde ist. Er sah immer das Gute, das Vollendete. Seine Gedanken waren durchdrungen von Heil und Sieg! Und deswegen lebte Er permanent im Sieg!

 

Und genau das wollte Jesus auch für Seine Jünger. Weil Er das Herz von Petrus kannte, rief Er ihn zu sich auf das Wasser. Er wollte Ihm beibringen, nur auf Ihn zu schauen und nicht auf die tobenden Umstände. Er wollte, dass er sich oberhalb der Umstände bewegte. Petrus liebte Jesus und so versuchte er es. Er stieg aus dem Boot und setzte seine Füße auf diesen unsicheren Boden, das stürmische Wasser. Und wir wissen, dass es anatomisch für einen Menschen unmöglich ist, auf dem Wasser zu laufen. Aber bei Petrus funktionierte es. Er stand mit beiden Füßen auf dem Wasser und bewegte sich inmitten dieses Sturmes auf Jesus zu. Was für ein Triumph! Das Unmögliche wurde möglich! Warum? Weil er Jesus vertraute! Er hörte auf Jesus Rufen "Komm!", war gehorsam und ging los. Er wusste, dass es keinen sichereren Ort geben würde, als in Jesus Nähe! Er glaubte, dass er auf Jesus Rufen hin erfolgreich sein und den Sieg über die Umstände haben würde!

 

Der Herr will, dass auch wir lernen, Ihm blind zu vertrauen und Seinem Wort zu glauben. Er will, dass wir Ihm folgen, wenn Er uns ruft, auch gerade dann, wenn der Sturm um uns herum tobt. Er will, dass wir unser scheinbar sicheres Boot verlassen und uns auf das Wasser wagen. Er will, dass wir mit unseren Füßen auf die Umstände treten, damit diese uns unterworfen sind. Er will, dass auch wir im Triumphzug umhergehen, als Sieger über den Feind. 


Gottes rettende Hand ist im Sturm sofort für uns da

 

Petrus erlebte auf dem Wasser seinen Triumphzug des Glaubens. Er war so glücklich und stolz, dass er das für Menschen Unmögliche erleben durfte. Doch dann im nächsten Augenblick passierte es. Er begann zu sinken. Wie mag er sich wohl in diesem Augenblick gefühlt haben? Gerade hatte er noch den Sieg in der Tasche und dann erlebte er diese Niederlage.

Warum ging er denn unter? Weil er seine Aufmerksamkeit plötzlich auf seine Umstände richtete anstatt auf Jesus. Er begann auf die bedrohlichen Wellen zu schauen und auf den peitschenden Wind zu hören. Er ließ sich von den Umständen ablenken und von ihnen Angst einjagen. Er blieb nicht fokussiert auf Jesus. Er blickte nicht mehr nach "oben" und deshalb zog es ihn nach "unten".  

 

Und genau das gleiche kann auch uns in stürmischen Zeiten passieren, wenn wir unseren Fokus nicht konstant auf Jesus gerichtet halten, sondern unseren Blick auf die tobenden Umstände richten. Eins muss uns klar sein: der Feind will uns untergehen sehen. Er will auf keinen Fall, dass wir im Triumphzug des Glaubens umhergehen. Deswegen ist er damit beschäftigt, uns von Gottes Wahrheit abzulenken. Er versucht uns Angst einzujagen. Wenn wir die Ablenkung des Feindes zulassen, treten unsere Sinne in Aktion, die die drohende Gefahr erkennen und die Information "Gefahr" an unser Herz weiterleiten. In unserem Inneren macht sich Angst breit, die uns letztendlich nach "unten" zieht.

 

Foto von Leo Lintang
Foto von Leo Lintang

Plötzlich ist er da, der Untergang, die Niederlage. Um uns herum ist es plötzlich dunkel und kalt. Ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit gesellt sich zu der Angst. Alles scheint plötzlich aussichtslos zu sein.  

Vielleicht sind wir in diesem Moment selbst nicht mehr in der Lage uns aus dieser Notsituation zu befreien. Aber das Großartige und Überwältigende ist, dass wir Gott an unsere Seite haben. Er ist immer für uns und mit uns! Er ist größer und gewaltiger und mächtiger als irgendein Sturm, der in unserem Leben tobt! Kein widriger Umstand bleibt so, wie er gerade ist! Mit unserem Herrn gibt es immer einen guten Ausgang!  

 

Und deswegen blieb Petrus nicht unter Wasser und ist auch nicht ertrunken. Jesus zögerte nicht eine Sekunde, sondern streckte sofort Seine Hand nach ihm aus und zog ihn aus den Fluten heraus und brachte ihn wieder nach oben! 

 

Gott lässt auch uns niemals untergehen! Egal, ob wir unverschuldet oder durch eigenes Fehlverhalten oder Versagen in einen Sturm geraten sind, der Herr wird uns Seine rettende Hand entgegenstrecken und uns aus der Notsituation befreien!


Wenn wir Triumphzüge des Glaubens erleben wollen, dann müssen wir aus unserem Boot aussteigen, unsere eigenen Sicherheiten aufgeben und unsere eigenen Gedanken, Pläne und Ziele loslassen.

Wenn wir uns dem Herrn vollkommen hingeben, Ihm vertrauen, Seinem Wort der Wahrheit glauben und uns gänzlich auf Ihn fokussieren, dann werden wir jeden Sturm siegreich bewältigen! 

 

Verfasserin: Simone Vogt


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